Rausch und Glück. Die psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Sucht

Rausch und Glück. Die psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Sucht

Rausch und Glück. Die psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Sucht

Wie Sucht entsteht
In diesem Buch geht es um Sucht als gesellschaftliches Phänomen und wie sie sich langsam zu einer Volkskrankheit der Industrienationen entwickeln konnte. Der Autor erläutert, was Sucht genau ist, und was sie mit den Menschen macht. Hierbei behält er sowohl das Individuum als Suchtopfer im Blick als auch die Auswirkungen auf die Allgemeinheit. Darüber hinaus liefert er im ersten Teil seiner Untersuchung einen genauen Abriss der unterschiedlich, wissenschaftlichen Richtungen und analysiert im Anschluss die psychischen und sozialen Ursachen von Abhängigkeit. Sein Ansatz liefert neueste psychoanalytische sowie sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Problem. Fazit: Süchte sind komplex und haben fast immer eine untrennbare Verbindung zu Dingen, aber auch zu Menschen. Betroffene können süchtig nach Alkohol, Rauschmitteln oder Wettspielen sein. Ein großes Problem ist hierbei die Gesellschaft, die den Konsum zum Teil sanktioniert. Alkohol und Zigaretten sind fast problemlos zu erhalten und gehören, z.B. auf Parties, zum guten Ton. Jugendliche stehen unter einem immer größeren Druck und müssen beim Wetttrinken mithalten können, sonst sind sie nicht mehr Teil einer bestimmten Gruppe. Oft ist das sogar der Anfang einer Drogenkarriere. So stellt sich die Frage, wo Sucht eigentlich anfängt und wo sie aufhört? Der Autor gibt verschiedene Gründe für Abhängigkeit an. So dient der Konsum von Suchtmitteln dazu, sich zu betäuben, sich von persönlichen Problemen abzulenken oder sich damit zu trösten. Die Betroffenen müssen sich nicht mit sich selbst beschäftigen, verstecken sich hinter Suchtmitteln vor großem, persönlichen Druck oder Leid. Alkohol und andere Drogen helfen ihnen, bestimmte Gefühle besser zu ertragen und sich nicht mit ihnen zu konfrontieren, was für viele unerträglich wäre. Stimmungsschwankungen, Aggressionen und Ängste finden einen Ausweg in der Sucht. Der Autor hebt hervor, dass es sich jedoch immer um eine Sinnestäuschung handelt. Die Droge wird zum Zentrum des Lebens der Patienten und nicht selten zum Ersatz von jeglichen menschlichen Beziehungen. Abhängigkeit entwickelt sich langsam und hängt sowohl von der Persönlichkeitsstruktur eines Betroffenen als auch von seinen frühkindlichen Erlebnissen ab. Hierbei hebt der Autor insbesondere die Rolle der Mutter sowie die von anderen wichtigen Bezugspersonen hervor, die einen großen Einfluss auf einen späteren Drogenkonsum haben können. Zum Schluss erhält der Leser einen interessanten Überblick über die gängigen Suchtmittel.


Rausch und Glück. Die psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Sucht

Kurzbeschreibung / Klappentext
Die Sucht ist ein Massenphänomen aller Industriegesellschaften, eine Volkskrankheit und zugleich ein individuelles Leiden. Sie ist ein Problem der Psychotherapie, der Beratung und Prävention sowie der Politik. In diesem Buch wird verständlich gemacht, was Sucht überhaupt ist und was nicht. Die Auffassung der verschiedenen wissenschaftlichen Schulen werden im ersten Teil umfassend, aber allgemein verständlich dargestellt. Im zweiten Teil werden die Ursachen der Sucht mit einem neuen psychoanalytisch-sozialwissenschaftlichen Ansatz erklärt. Der Anhang enthält eine Darstellung der Wirkungen und Konsummuster gängiger Drogen.

Roland Voigtel, Dr. phil., Diplom-Psychologe und Diplom-Politologe, war jahrelang wissenschaftlicher Leiter eines Modellprojekts zur Suchtprävention in Berlin, arbeitet heute als Psychoanalytiker und Supervisor in eigener Praxis.